Die beste Technik für eine erfolgreiche Posterpräsentation, die jeder Wissenschaftler kennen sollte, um in der Science-Community zu überzeugen und in Erinnerung zu bleiben.

In der Welt der Wissenschaft sind Posterpräsentationen ein zentrales Medium für den Austausch auf Kongressen und Foren. Ein gut gestaltetes Poster kann Aufmerksamkeit erregen, doch der wahre Moment, in dem Wissenschaftler:innen ihre Kompetenz und Leidenschaft für ihr Thema unter Beweis stellen können, liegt im persönlichen Austausch mit dem Publikum. Hier liegt auch die Herausforderung: Ein unvorbereiteter oder monotoner Vortrag kann den professionellsten Eindruck zunichtemachen. Um wirklich in Erinnerung zu bleiben, gibt es eine Technik, die jeder Wissenschaftler beherrschen sollte.

Die Herausforderung des ersten Eindrucks

Stell dir vor, du stehst vor einem Poster, das dein Interesse geweckt hat. Du zeigst auf ein Schaubild und fragst: „Das sieht ja interessant aus! Um was geht es bei Ihrer Forschung?“ Zu oft erhalten wir als Antwort einen endlosen Monolog voller Fachterminologien, während unsere Gedanken schon zum nächsten Poster – oder zum Catering – abschweifen. Diese Erfahrung ist leider keine Seltenheit, die ich bereits mehrfach machen drufte.

Die Technik, die alles ändert

Das Monologisieren ist eben nur das Kaschieren von Unsicherheiten. Aus diesem Grund empfehle ich dir die Technik des „Aktives Zuhören“. Das Aktive Zuhören ist eine Fähigkeit, die oft unterschätzt wird, besonders in der wissenschaftlichen Gemeinschaft, wo der Fokus häufig auf der Präsentation der eigenen Arbeit liegt und sich viele gerne im Rampenlich erzählen sehen. 

Aktives Zuhören bedeutet, wirklich zu hören, was dein Gegenüber sagt, und darauf einzugehen, statt nur deine nächste Antwort vorzubereiten. Dies erfordert, dass du vollständig im Moment präsent bist und dich auf die Bedürfnisse und Interessen deines Gesprächspartners konzentrierst. Klar, in der Wissenschaft gilt der Diskurs, aber im Rahmen einer Postersession solltest du dein Auftreten überdenken.

Anwendung der Technik

Na gut, vielleicht hast du schon mal vom aktiven Zuhören gehört, aber wie wird das nun in der Praxis bei unserem Beispiel angewendet? 
Angenommen, jemand fragt dich am Poster: „Das sieht ja interessant aus! Um was geht es bei Ihrer Forschung?“ 
Dann könnte deine Antwort sein: „Vielen Dank für Ihr Interesse! Was genau möchten Sie darüber wissen?“
Diese einfache Gegenfrage zeigt, dass du bereit bist, auf die spezifischen Interessen deines Gegenübers einzugehen und gibt dir zugleich wertvolle Hinweise darauf, welche Informationen du teilen solltest.

Nehmen wir an, der Besucher fragt, wie du zu deinem Forschungsthema gekommen bist, dann könntest du erwidern: „Interessiert Sie der persönliche oder der fachliche Weg, der mich zu diesem Thema geführt hat?“
Solche Fragen zeigen nicht nur, dass du aktiv zuhörst, sondern auch, dass du bereit bist, deine Antwort auf die Bedürfnisse deines Gesprächspartners zuzuschneiden.

Die Grenzen des aktiven Zuhörens

Ich muss aber auch an dieser Stelle erwähnen, dass aktives Zuhören zwar eine ungemein hilfreiche Technik ist, aber auch seine Grenzen hat. Eine Konversation, die ausschließlich aus Gegenfragen besteht, kann schnell unhöflich wirken. Deshalb ist es entscheidend, das richtige Gleichgewicht zu finden und die Technik gezielt einzusetzen, um die Diskussion weiterzuführen und gleichzeitig auf die Bedürfnisse deines Gegenübers einzugehen.

Mehr Dialog statt Monolog am Poster!

Ein gut geführtes Gespräch am Poster kann entscheidend dafür sein, wie du und deine Forschung wahrgenommen werden. Es ermöglicht nicht nur, eine Verbindung zu deinen Zuhörern aufzubauen, sondern auch, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Wenn du die exakten Informationsbedürfnisse deines Gegenübers erkennen und adressieren kannst, steigerst du die Wahrscheinlichkeit, dass dein Publikum mit einem positiven Gefühl und einem tieferen Verständnis für deine Arbeit davon geht.

Abschließender Gedanke

Probiere beim nächsten Mal das aktive Zuhören aus. Du wirst überrascht sein, wie sehr sich die Qualität deiner Gespräche verbessert und wie positiv dies deine gesamte Präsentation beeinflussen kann. In einer Welt voller Informationsüberflutung ist ein bewusst geführtes, aufmerksames Gespräch ein unschätzbarer Weg, um sich abzuheben und in Erinnerung zu bleiben.

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